Sana'a-Saba:
Die Generalbehörde für Wissenschaft, Forschung, Technologie und Innovation hat kürzlich einen fortschrittlicheren Prototyp einer Knieprothese entwickelt und hergestellt. Dabei wurde Reverse Engineering nach einem deutschen Modell eingesetzt.
Dr. Abdul Aziz Al-Houri, Vizepräsident der Behörde, erklärte gegenüber der jemenitischen Nachrichtenagentur (Saba), dass die Behörde den Prototyp an das dem Gesundheitsministerium unterstellte Prothetikzentrum zur Prüfung und Rückmeldung übergeben habe. Dieses Feedback werde berücksichtigt und das aktuelle Produkt entsprechend angepasst.
Er fügte hinzu: „Nachdem das Feedback berücksichtigt und das Produkt modifiziert wurde, beginnt die Massenproduktion der Knieprothese gemäß der Anfrage des Zentrums und basierend auf einem spezifischen, gemeinsam entwickelten Mechanismus. Dieser Mechanismus wird dazu beitragen, das Produkt zu den niedrigsten Kosten im Vergleich zum aktuellen Preis von etwa 700 US-Dollar anzubieten und so das Ziel der Behörde zu erreichen, der Gemeinschaft zu dienen.“
Al-Houri betrachtete die Umsetzung des Projekts zur Entwicklung und Lokalisierung von Prothesen mithilfe fortschrittlicher Technologie als einen qualitativen Schritt hin zur Selbstversorgung in diesem wichtigen humanitären Bereich. Er betonte, dass die Lokalisierung und Herstellung des künstlichen Knies positive Auswirkungen auf andere Prothesenprodukte haben werde. Er wies darauf hin, dass die Behörde nicht bei der Lokalisierung dieses Produkts stehen bleiben werde, sondern auch Platten für die Behandlung von Ober- und Unterschenkelprothesen herstellen werde, die ebenfalls sehr teuer sind und jährlich zu exorbitanten Preisen importiert werden.
Er fuhr fort: „Wenn die Behörde diese komplexe Technologie lokalisieren kann, wird sie auch jedes andere Produkt einfach und problemlos herstellen können.“
Der stellvertretende Vorsitzende der Wissenschafts- und Innovationsbehörde erklärte, dass sich die lokale Produktion von künstlichen Kniegelenken positiv auf die Volkswirtschaft auswirken werde, da die hohen Importkosten sinken würden.
Er ging auch auf die diesbezüglichen Bemühungen der Behörde und ihr Engagement ein, die Lücke zwischen Realität und Bedarf einerseits und Forschung und Ausbildung andererseits zu schließen.
Er sagte: „Um diese Lücke zu schließen, wollten wir die Knieprothese lokal herstellen und dabei auf die neuesten Modelle von Prothesenwerkzeugen zurückgreifen. Wir haben nicht bei Null angefangen, sondern das neueste Modell der Knieprothese, das deutsche Modell, übernommen, kopiert und lokal produziert. Es gilt als fortschrittlicher, moderner, weiter verbreitet und teurer. Dies ist ein sehr wichtiger Schritt, der uns den Weg für die nächsten Schritte in der Prothesenfertigungstechnologie ebnen wird.“
Zu den Anfängen der Projektidee sagte Dr. Al-Houri: „Wir erhielten Mitteilungen von der Wounded Foundation, dem Limb Center und dem Disabled Fund, in denen es hieß, sie hätten erhebliche Schwierigkeiten bei der Bereitstellung von Prothesen und würden dafür sehr hohe Summen ausgeben. Sie gaben außerdem an, dass viele Anbieter auf den lokalen Märkten um die Bereitstellung konkurrieren. Dieser Wettbewerb habe jedoch nicht zur Kostensenkung beigetragen, sondern sie vielmehr erhöht. Dadurch seien Prothesen teuer und für Arme, Bedürftige und Menschen mit geringem Einkommen sehr schwer zugänglich.“
Er fuhr fort: „Daher hat die Behörde kürzlich eine Studie durchgeführt, um mit dem technologischen Fortschritt im Bereich der Entwicklung und Herstellung von Prothesen Schritt zu halten und so die Lücke zwischen Realität und Bedarf einerseits und Forschung andererseits zu schließen.“
Er wies darauf hin, dass der von der Behörde erstellte Studienentwurf die Identifizierung von Prothesentypen umfasste, die lokal hergestellt werden könnten und fortschrittliche Technologien integrieren, um Tausenden von Menschen mit Behinderungen im Land zu helfen.
Al-Hawri wies darauf hin, dass sich die von der Behörde durchgeführte Projektstudie auf die Bewertung der aktuellen Situation, die Identifizierung technischer Lücken und die Nutzung von Reverse-Engineering-Tools bei der Entwicklung und Herstellung von Prothesen konzentrierte. Anschließend begann die praktische Arbeit mit dem Nachbau der deutschen Knieprothese und ihrer lokalen Produktion.
