Moskau – Saba:
Eine aktuelle Studie eines Forschungsteams des Johns Hopkins Kimmel Cancer Center enthüllt eine überraschende Entdeckung, die den Weg für neue Behandlungen schwer behandelbarer Krebsarten ebnen könnte.
Das Forschungsteam fand heraus, dass die Hemmung der Produktion ribosomaler RNA (rRNA) das Verhalten von Krebszellen umprogrammiert und damit vielversprechende Perspektiven für die Behandlung von Tumoren mit instabilen genetischen Mutationen eröffnet, so Russia Today.
Die Studie zeigte, dass die Hemmung der Produktion essentieller Proteine in Krebszellen deren Wachstum wirksam hemmen kann. Gleichzeitig wurden spezifische Krebszelltypen identifiziert, die besonders empfindlich auf diesen Therapieansatz reagieren.
Das Forschungsteam unter der Leitung von Dr. Marieke Laiho, Professorin für Strahlenonkologie, entdeckte eine einzigartige biologische Reaktion. Die Blockierung des Enzyms RNA-Polymerase 1 (Pol 1), das für die Produktion ribosomaler RNA (rRNA) verantwortlich ist, löst eine Reaktionskette aus, die letztlich das Tumorwachstum unterdrückt.
Die Bedeutung dieser Entdeckung liegt darin, dass ribosomale RNA (ribosomale RNA) der Baustein von Ribosomen ist, den zellulären Fabriken, die für die Proteinsynthese verantwortlich sind.
Experimente haben gezeigt, dass das Protein RPL22, bisher nur als Strukturkomponente des Ribosoms bekannt, eine unerwartete Doppelrolle als Schlüsselregulator des Gen-Spleißens spielt. Diese Entdeckung ist von besonderer Bedeutung für Krebserkrankungen mit Mutationen im RPL22-Gen oder hohen Konzentrationen der Proteine MDM4 und RPL22L1, zu denen häufige Arten wie Dickdarm-, Magen- und Gebärmutterkrebs gehören.
Das neue Medikament BOB-42, das vom Team zur Hemmung der Pol-1-Aktivität entwickelt wurde, erzielte in Tiermodellen beeindruckende Ergebnisse und reduzierte die Tumorgröße bei Haut- und Dickdarmkrebs um bis zu 77 %.
Die Ergebnisse zeigten auch, dass die Veränderung von Genspleißmustern in Krebszellen die Fähigkeit des Immunsystems, Krebszellen zu erkennen, verbessern kann. Dies eröffnet die Möglichkeit für synergistische Behandlungen, die Pol-1-Inhibitoren mit Immuntherapien kombinieren. Dr. Laihou erklärt, diese Forschung liefere „ein neues Paradigma für das Verständnis, wie die ribosomale RNA-Synthese das Verhalten von Krebszellen beeinflusst“. Sie betont, dass dieser therapeutische Ansatz nicht nur das Tumorwachstum hemmt, sondern auch die Tumorreaktion auf Immuntherapien durch die Veränderung ihrer antigenen Eigenschaften verbessern kann.
