Genf - Saba:
UNICEF-Sprecher Kazem Abu Khalaf bestätigte, dass das medizinische Personal im Gazastreifen unter extremem Druck arbeite. Es herrsche ein gravierender Mangel an Medikamenten und medizinischem Material, außerdem seien Stromausfälle und ein Mangel an Treibstoff für den Betrieb der medizinischen Geräte in den Krankenhäusern zu verzeichnen.
In einer am Samstag auf der offiziellen Website der Organisation veröffentlichten Erklärung sagte Abu Khalaf, die Vereinten Nationen forderten im Gazastreifen nicht das Unmögliche, sondern vielmehr die Umsetzung des Völkerrechts, das den Zivilisten das Recht auf medizinische Versorgung, Leben und Bewegungsfreiheit garantiere.
„Wenn Gaza in diesem Zustand bleibt, stehen wir vor einer humanitären Katastrophe, deren Folgen noch Jahrzehnte zu spüren sein werden“, fügte er hinzu.
Er wies darauf hin, dass täglich Menschen in kritischen humanitären Situationen sterben, darunter Kinder, Frauen und ältere Menschen, weil sie keine angemessene medizinische Versorgung erhalten.
Er erklärte, dass die Situation nicht allein durch Hilfeleistungen behoben werden könne, sondern vielmehr ein umfassender Plan zum Wiederaufbau der Wirtschaft und zur stabilen Öffnung und Nutzung der Grenzübergänge erforderlich sei, um die Einfuhr von Waren, Treibstoff und medizinischen Hilfsgütern zu ermöglichen.
Abu Khalaf fügte hinzu, dass das Gesundheitssystem im Gazastreifen aufgrund der anhaltenden israelischen Bombardierung und Blockade fast vollständig zusammengebrochen sei.
Er wies darauf hin, dass die Zahl der Krankenhäuser im Gazastreifen vor dem Krieg 36 betrug, diese Zahl heute jedoch auf nur noch etwa 18 gesunken sei und die meisten von ihnen nur zu einer Teilauslastung von höchstens 50 Prozent operierten.
Er erklärte, dass über 10.500 verwundete Palästinenser den Gazastreifen verlassen müssten, um im Ausland dringend behandelt zu werden, die Entlassungsrate jedoch nur bei zwei pro Tag liege.
Abu Khalaf fuhr fort: „Wenn die Situation so weitergeht, werden wir mehr als 13 Jahre brauchen, um alle Verletzten zur Behandlung auszuweisen.“
