Madrid – Saba: Spanien und Frankreich teilen sich eine kleine, unbewohnte Insel, über die sie gemäß einem historischen Vertrag aus dem 17. Jahrhundert alle sechs Monate abwechselnd die Souveränität kontrollieren.
Die Insel „Phassan“ liegt im Fluss Bidasoa an der Grenze zwischen den beiden Ländern. Sie ist nur 200 Meter lang und steht von Februar bis Juli unter spanischer Souveränität, von August bis Januar geht sie an die französische Seite über.
Diese einzigartigen Vereinbarungen gehen auf den Pyrenäenvertrag von 1659 zurück, der den Krieg zwischen den beiden Ländern beendete. Bei der offiziellen Zeremonie, die zweimal jährlich stattfindet, übergeben Vertreter beider Seiten die Insel im Rahmen einer feierlichen Militärzeremonie, bei der die Nationalflaggen ausgetauscht werden.
Die Insel hat eine große historische Bedeutung, da sie der Ort war, an dem sich König Ludwig XIV. von Frankreich und Königin Maria Theresia von Spanien vor ihrer Hochzeit trafen.
Trotz seines Namens leben dort keine Pfauen und die Anlage ist die meiste Zeit des Jahres für Besucher geschlossen. Lediglich während der Übergabezeremonie ist der Zutritt für offizielle und militärische Delegationen gestattet.
Im Zentrum der Insel wurde ein Denkmal errichtet, das die Einzelheiten dieses einzigartigen Abkommens festhält, das zu einem Symbol des Friedens und der Zusammenarbeit zwischen den beiden Nachbarländern geworden ist.
Trotz ihrer geringen Größe ist diese Insel Zeuge einer langen Geschichte von Konflikten und Versöhnung in Europa.
