Ramallah – Saba:
Die Palästinensische Gefängnisbehörde und die Palästinensische Gefangenenvereinigung gaben am Sonntag bekannt, dass zwei israelische Gerichte beschlossen haben, die Prozesse gegen palästinensische Gefangene in israelischen Gefängnissen auf nächsten Mittwoch zu verschieben. Sie hinderten außerdem die Familien der Gefangenen daran, den Gerichtsterminen beizuwohnen.
In einer gemeinsamen Erklärung der Palästinensischen Gefängnisbehörde und der Palästinensischen Gefangenenvereinigung heißt es: „Aufgrund der aktuellen Lage haben die Militärgerichte Ofer und Salem beschlossen, alle Anhörungen auf den 18. Juni zu verschieben.“
Die beiden Organisationen gaben an, dass die Haftverlängerungen und die Verwaltungshaft fortgesetzt werden und dass den Familien der Gefangenen die Teilnahme an den Anhörungen ihrer Angehörigen untersagt wird.
Verwaltungshaft ist ein Haftbefehl, der durch einen israelischen Militärbefehl verhängt wird, angeblich aufgrund einer Sicherheitsbedrohung und ohne Anklageerhebung. Er beträgt sechs Monate und kann verlängert werden. Der Geheimdienst legt dem Gericht eine sogenannte Geheimakte vor, die weder dem Anwalt noch dem Häftling Einsicht gewähren darf.
Die Gesamtzahl der palästinensischen Gefangenen in israelischen Gefängnissen belief sich Ende Mai auf rund 10.400. Darin sind nicht alle Häftlinge aus dem Gazastreifen eingerechnet, die in israelischen Militärlagern festgehalten werden. Nach Angaben der Kommission und des Clubs gibt die israelische Regierung zu, allein 2.214 Palästinenser aus dem Gazastreifen inhaftiert zu haben.
