Gaza - Saba:
Der stellvertretende Generaldirektor für Pharmazie im Gesundheitsministerium des Gazastreifens, Dr. Zakari Abu Qamar, warnte vor einer beispiellosen Verschlechterung der Arzneimittelsituation im Gazastreifen. Grund hierfür ist die seit drei Monaten anhaltende Schließung der Grenzübergänge durch Israel, wodurch die Einfuhr von Medikamenten und medizinischem Bedarf verhindert wird.
Gegenüber der Zeitung Filastin erklärte er: „Seit der israelische Feind am 18. März 2025 das Waffenstillstandsabkommen verletzt hat, sind keine Medikamente mehr nach Gaza gelangt, weder über das Gesundheitsministerium noch über internationale Organisationen oder gar den privaten Sektor“, was die Gesundheitskrise verschärft und die Zahl schwerer Medikamentenengpässe erhöht.
Er wies darauf hin, dass der Mangel an Medikamenten und medizinischem Material während des anhaltenden Völkermords im Gazastreifen direkte Auswirkungen auf die Bereitstellung medizinischer Dienste habe. Dies deute darauf hin, dass der Gesundheitssektor angesichts der steigenden Zahl verletzter und kranker Menschen und des Mangels an Ressourcen zu ihrer Behandlung unter enormem Druck stehe.
Laut den jüngsten Statistiken, die das Gesundheitsministerium im vergangenen Monat veröffentlichte, waren 43 Prozent der in Krankenhäusern und medizinischen Versorgungszentren benötigten Basismedikamente völlig ausverkauft, während der Mangel an medizinischem Material 64 Prozent erreichte – Zahlen, die Abu Qamar als „sehr groß“ bezeichnete.
Er wies darauf hin, dass viele medizinische Leistungen kurz vor dem Aus stehen.
Er erklärte, dass Herzkatheteruntersuchungen und Operationen am offenen Herzen aufgrund des Mangels an den dafür notwendigen Therapeutika praktisch zum Erliegen gekommen seien, was eine unmittelbare Bedrohung für das Leben der Patienten darstelle. Auch die Fachabteilungen der orthopädischen Chirurgie gehören zu den am stärksten betroffenen Abteilungen. 87 % der dortigen Medikamente gehen aus. Patienten, die nach einer Notoperation eine Frakturfixierung benötigen, sind aufgrund der verschobenen Operationen schweren Komplikationen ausgesetzt.
