Beirut - Saba:
Das Palestine Center for Prisoners' Studies (PCPS), eine unabhängige Organisation mit Sitz in Beirut, bestätigte am Sonntag, dass die israelischen Besatzungsbehörden ihre Verhaftungskampagnen im April fortsetzten und im Westjordanland und im besetzten Jerusalem 550 Festnahmen verzeichneten, darunter 14 Frauen und 52 Kinder. Zwei Gefangene starben aufgrund vorsätzlicher medizinischer Nachlässigkeit in Gefängnissen.
Laut Quds Press gab das Zentrum an, dass die feindlichen Streitkräfte Massenverhaftungskampagnen gegen Dutzende Palästinenser in verschiedenen Gebieten durchgeführt hätten, insbesondere in den Dörfern „Kobar“ und „Tabqa“, den Lagern „Dheisheh“ und „Al-Fawar“ sowie den Städten „Adh-Dhahiriya“, „Qalqilya“ und „Jabaa“. Die Festgenommenen wurden in Bürgerhäusern eingesperrt und in Ermittlungszentren umgewandelt.
In einem damit verbundenen Zusammenhang enthüllte der Bericht, dass Frauen und Kinder weiterhin gezielt angegriffen werden. So wurden unter anderem Studentinnen, eine Journalistin und eine Anwältin mit ihren beiden Töchtern festgenommen. Das jüngste verhaftete Kind war ein siebenjähriger Junge.
Was den Gesundheitszustand der Gefangenen betrifft, dokumentierte das Zentrum den Märtyrertod des Gefangenen Nasser Radaideh (49 Jahre) aus Bethlehem und des Gefangenen Musab Adili (20 Jahre) aus Nablus aufgrund medizinischer Nachlässigkeit in feindlichen Gefängnissen, wodurch die Zahl der Märtyrer der Gefangenenbewegung auf 302 steigt.
Im April kam es außerdem zu einer Eskalation der Verwaltungshaftpolitik: Es wurden 910 neue und verlängerte Verwaltungshaftbefehle erlassen, darunter gegen Frauen und Kinder, darunter auch gegen den jüngsten Verwaltungshäftling (14 Jahre alt) aus Ramallah.
Das Zentrum veröffentlichte außerdem schockierende Zeugenaussagen entlassener Gefangener aus dem Gazastreifen. Diese bestätigten, dass diese in den Gefängnissen schwerer körperlicher Folter und systematischem Hunger ausgesetzt waren, was dazu führte, dass einige von ihnen die Hälfte ihres Körpergewichts verloren.
Das Zentrum warf den Besatzungsbehörden vor, sie hätten versucht, die Anführer der Gefangenenbewegung in den Gefängnissen durch Folter und Aushungerung zu ermorden. Zu diesen Anführern zählen vor allem Abdullah Barghouti, Hassan Salama, Abbas al-Sayyed, Muhammad al-Natsheh und Muammar Shahrour, die sich alle aufgrund von Folter und Vernachlässigung in einem kritischen Gesundheitszustand befinden.
Das Zentrum erklärte, dass der Feind im überwachten Monat 73 Häftlinge aus dem Gazastreifen über die Grenzübergänge Kerem Shalom und Kosovo freigelassen habe, darunter zwei Frauen, die gewaltsam verschwunden waren und deren Gesundheitszustand sich verschlechterte.
