OCHA-Repräsentative, Maria Rosaria Bruno, sagte der jemenitischen Nachrichtenagentur Saba: "Das humanitäre Treffen in Sanaa war ein wichtiger Schritt zur Öffnung von Dialogkanälen zwischen Interessengruppen und Organisationen"


https://www.saba.ye/de/news3527204.htm

Jemens Nachrichtenagentur SABA
OCHA-Repräsentative, Maria Rosaria Bruno, sagte der jemenitischen Nachrichtenagentur Saba:
[02/ August/2025]

Sanaa-Saba>
Die Vertreterin des Büros der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) im Jemen, Maria Rosaria Bruno, bezeichnete das erweiterte humanitäre Treffen, das Ende Juli in Sanaa stattfand, als einen wichtigen Schritt zur Öffnung direkter Dialogkanäle zwischen Interessengruppen und internationalen und lokalen Organisationen.

In einem Exklusivinterview mit der jemenitischen Nachrichtenagentur (Saba) am Rande des Treffens, an dem die Regierungsvertreter, UN-Mitglieder, internationale und lokale Organisationen teilnahmen, sagte sie: „Wir haben ein großes Engagement bei der Suche nach praktischen Lösungen für bestehende Herausforderungen und der Förderung der humanitären Arbeit erlebt.“

Sie betonte, dass ein gemeinsames Verständnis für die Bedeutung der Unterstützung der bedürftigsten Gruppen bestehe und betonte gleichzeitig den Respekt vor der Souveränität des Jemen und seinen Gesetzen zur Regelung der humanitären Arbeit. Sie lobte die Großzügigkeit und Widerstandsfähigkeit der jemenitischen Bevölkerung angesichts der wachsenden humanitären Herausforderungen.

Interview: Yahya Askaran – Übersetzung: Zaid Al-Alaya

Sabaa: Herzlich willkommen zu diesem besonderen Interview mit der jemenitischen Nachrichtenagentur (Saba).

Rosaria Bruno: Vielen Dank, ich freue mich, daran teilnehmen zu dürfen.

Saba: Welche Ergebnisse werden von dem erweiterten humanitären Treffen in Sanaa unter Beteiligung der UN, internationaler und lokaler Partner erwartet?

Rosaria Bruno: Ich glaube, dieses Treffen war ein wichtiger Schritt zur Eröffnung direkter Dialogkanäle mit relevanten Interessengruppen sowie internationalen und lokalen Organisationen. Während des dreitägigen Treffens haben wir ein großes Engagement auf der Suche nach praktischen Lösungen für bestehende Herausforderungen und die Förderung der humanitären Arbeit erlebt.
Es herrschte auch ein gemeinsames Verständnis dafür, wie wichtig es ist, die bedürftigsten Gruppen zu erreichen und gleichzeitig die Souveränität des Jemen und seine Gesetze zur Regelung der humanitären Arbeit zu respektieren.

Saba: Wie bewerten Sie die Partnerschaft zwischen relevanten Akteuren, den Vereinten Nationen und internationalen Organisationen bei der Bewältigung der humanitären Hilfe?

Rosaria Bruno: Die Partnerschaft ist für den Erfolg humanitärer Hilfe unerlässlich. Die Arbeit internationaler Organisationen ergänzt die staatlichen Bemühungen und ist untrennbar mit diesen verbunden. Angesichts begrenzter Mittel und der Aussetzung einiger Projekte in einigen Bereichen wird die Zusammenarbeit zur Überbrückung von Lücken noch wichtiger. Das Bewusstsein für die Rolle aller Beteiligten wächst, insbesondere bei Notfallmaßnahmen wie der Cholera-Bekämpfung.

Saba: Was sind derzeit die größten Finanzierungsprobleme für humanitäre Hilfe?

Rosaria Bruno: Leider hat der Rückgang der weltweiten Mittel, insbesondere für den Jemen, unsere Response erheblich beeinträchtigt. Wir arbeiten jedoch mit den Gebern zusammen, um sicherzustellen, dass die verfügbaren Mittel effektiv eingesetzt werden. Einige Geber haben kürzlich nach Prüfung der Ergebnisse des erweiterten Treffens in Sanaa eine Erhöhung ihrer Unterstützung zugesagt – ein positives Zeichen, das zu einer Verbesserung der Situation in der kommenden Zeit beitragen könnte.

Saba: Kann die Hilfe wieder das vorherige Niveau erreichen? Gibt es dafür einen Zeitrahmen?

Rosaria Bruno: Der Finanzierungsmangel beschränkt sich nicht nur auf den Jemen, sondern beeinträchtigt die globale humanitäre Hilfe. Wir hoffen jedoch, dass die laufenden Bemühungen dazu beitragen werden, zusätzliche Unterstützung zu mobilisieren. Jüngste Treffen mit Gebern haben zudem die Bereitschaft von zwei bis drei Gebern gezeigt, weitere Mittel bereitzustellen, was sich in den kommenden Monaten positiv auswirken könnte.

Saba: Welche Botschaft möchten Sie der jemenitischen Bevölkerung übermitteln?

Rosaria Bruno: Die jemenitische Bevölkerung ist ein Beispiel für Großzügigkeit und Resilienz angesichts von Herausforderungen. Seit meiner Ankunft im Jemen im Dezember 2022 habe ich einen steigenden Bedarf, aber auch beispiellose Entschlossenheit und Stärke erlebt.
Meine Botschaft ist, dass sich die humanitären Helfer voll und ganz den Grundsätzen der humanitären Hilfe verpflichtet fühlen, zu denen vor allem die Hilfe für die Bedürftigsten und die unparteiische und menschliche Unterstützung gehört.