
Gaza - Saba:
Das Gesundheitsministerium in Gaza warnte vor einer drohenden Krise in medizinischen Laboren und Blutbanken. Grund dafür sei ein gravierender Mangel an Laborbedarf und wichtigen Testmaterialien.
Auch die Blutbanken leiden unter einem gravierenden Mangel an Material und Blutkonserven.
Laut der Nachrichtenagentur Safa erklärte Sahar Ghanem, Leiter der Laborabteilung des Gesundheitsministeriums in Gaza, am Sonntag, dass der Anteil der Labortestmaterialien mit einem Bestand von weniger als einem Monat 48,7 Prozent erreicht habe, während der Anteil der Laborverbrauchsmaterialien und -bedarfsartikel mit einem Bestand von weniger als einem Monat 48,2 Prozent erreicht habe.
Ghanem wies darauf hin, dass dieser starke Rückgang die Kontinuität der Labordiagnostik- und Bluttransfusionsdienste unmittelbar bedrohe, und das zu einem Zeitpunkt, da der Sektor angesichts der steigenden Zahl an Verletzten und der sich verschlechternden humanitären Lage mit einer Gesundheitskatastrophe konfrontiert sei.
Sie erklärte, der Feind zerstöre gezielt Laborgeräte in Gesundheitseinrichtungen und beeinträchtige dadurch das Gesundheitssystem und die Diagnosefähigkeit des medizinischen Personals bei Patienten und Verletzten. Die Zerstörungsrate von Krankenhauslaboren liege bei etwa 50 %, die von Laboren der Primärversorgung bei etwa 60 %. Sie stellte fest, dass 514 Laborgeräte außer Betrieb gesetzt worden seien.
Der medizinische Beamte rief außerdem internationale und humanitäre Organisationen dazu auf, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um die notwendige Unterstützung bereitzustellen und den weiteren Betrieb der Labore und Blutbanken sicherzustellen. So könne ein Mindestmaß an medizinischer Grundversorgung für Patienten und Verletzte im Gazastreifen aufrechterhalten werden.