
Genf - Saba:
Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, gab am Montag in Genf bekannt, dass der Organisation in den nächsten zwei Jahren ein Defizit von 1,7 Milliarden Dollar bevorstehe.
Tedros sagte, diese Zahl sei nicht ausreichend und entspräche möglicherweise den Ausgaben, die weltweit alle acht Stunden für militärische Ausrüstung getätigt würden.
Er erklärte, die WHO habe die Zahl der obersten Leitungsgremien von 14 auf sieben und die Zahl der Abteilungen von 76 auf 34 reduziert.
Zu den Abgängern gehört Mike Ryan, der Notfallkoordinator, der während der COVID-19-Pandemie durch seine öffentlichen Pressekonferenzen berühmt wurde.
Auch die Zahl der Mitarbeiter weltweit wird von derzeit rund 9.500 Mitarbeitern um 20 % reduziert.
Die Finanzkrise der WHO trat mit dem Austritt der USA und Argentiniens aus der 1948 gegründeten UN-Organisation in den Vordergrund.
Die Vereinigten Staaten tragen etwa ein Fünftel zu den Ausgaben der WHO bei.
Tedros‘ Bemerkungen fielen am ersten Tag der achttägigen Jahresversammlung der Organisation in Genf.
Im Mittelpunkt des Treffens steht die formelle Verabschiedung eines lange erwarteten internationalen Vertrags über globale Pandemien.
Das Abkommen, das in Rekordgeschwindigkeit als Reaktion auf die Lehren aus der COVID-19-Pandemie entwickelt wurde, zielt darauf ab, das Chaos im weltweiten Kampf um medizinische Hilfsgüter zu verhindern und bei künftigen Gesundheitskrisen eine gerechtere Verteilung der Impfstoffe sicherzustellen. Der Vertrag soll am Dienstag formell angenommen werden.