
Gaza - Saba:
Der amerikanische Chirurg Dr. Samer Al-Attar enthüllte das Ausmaß der medizinischen Katastrophe im Gazastreifen und beschrieb die Situation in den Krankenhäusern als „nahe dem völligen Zusammenbruch“.
Er betonte, dass die örtlichen medizinischen Teams unter unmenschlichen Bedingungen und einem gravierenden Mangel an Ressourcen mit maximaler Kapazität arbeiten.
Al-Attar erklärte, dass ihm bei seinen sechs Besuchen im Gazastreifen die tragische Realität vor Augen geführt worden sei: Ärzte seien gezwungen, medizinische Geräte so stark zu rationieren, dass Operationen riskant würden. Er merkte an, dass „alles bald zur Neige geht“.
Als er über einen dieser schwierigen Momente sprach, erinnerte sich Dr. Al-Attar an eine auf Video festgehaltene Szene, in der er einem Patienten einen Nagel in den Beinknochen einschlug, ohne dabei einen OP-Kittel oder sterile Kleidung zu tragen, sondern nur mit Handschuhen. „Es ist überhaupt nicht ideal, aber wir arbeiten mit dem, was wir haben, und ihnen gehen jeden Tag die Vorräte aus, also sparen sie sie für die Fälle auf, in denen sie sie als am dringendsten benötigt erachten“, sagte er.
In einem Interview mit CNN betonte Al-Attar, dass sich das amerikanische Ärzteteam, das im Rahmen humanitärer Missionen im Einsatz ist, nicht als Zentrum der Situation betrachte, sondern lediglich als Unterstützer der lokalen Teams, die die Hauptlast tragen. Er fügte hinzu: „Die Teams vor Ort verfügen nicht über genügend Ressourcen und sind auf das Wenige angewiesen, das ihnen zur Verfügung steht, und gehen mit äußerster Vorsicht damit um.“
Er erklärte, dass einige der chirurgischen Aufgaben, die er ausführen musste, ungewöhnlich waren, wie etwa das Einführen einer Thoraxdrainage bei einem Kind durch einen orthopädischen Chirurgen im Notfall. Er betonte: „Die Notwendigkeiten zwingen uns dazu, mehrere Rollen zu übernehmen, wenn wir Dutzende verletzte Patienten haben und versuchen, so viele von ihnen wie möglich zu retten.“