
Damaskus-Saba:
Die Volkskonferenz der Palästinenser im Ausland äußerte ihre tiefe Besorgnis über Berichte über die schwierige humanitäre Lage der palästinensischen Flüchtlinge in Syrien.
Die Konferenz forderte die internationale Gemeinschaft auf, ihren Verpflichtungen gegenüber dem UNRWA nachzukommen, das sich um diese Flüchtlinge kümmert.
UNRWA-Berichten zufolge leben im Jahr 2024 mehr als 90 Prozent der palästinensischen Flüchtlinge in Syrien unterhalb der Armutsgrenze, und 65 Prozent von ihnen leiden unter Ernährungsunsicherheit. Von dem im Dezember 2024 gestarteten Nothilfeaufruf der Hilfsorganisation in Höhe von 255,9 Millionen Dollar wurden bisher nur 3,5 Prozent erfüllt, was katastrophale humanitäre Folgen haben wird.
In der Erklärung wurde darauf hingewiesen, dass die Zahl der bei der Agentur in Syrien registrierten palästinensischen Flüchtlinge bis Ende 2024 650.000 erreicht habe. Sie lebten in neun offiziellen Lagern (Daraa, Homs, Hama, Neirab, Qabr al-Sit, Jaramana, Khan al-Shih, Khan Dannun und Sbeineh) sowie drei inoffiziellen Lagern (Yarmouk, Ein al-Tal und Jaramana), verteilt auf die Gouvernorate Damaskus, Damaskus-Umland, Daraa, Homs, Hama, Aleppo und Latakia. Aufgrund der Migration Tausender palästinensischer Flüchtlinge außerhalb Syriens versorgt das UNRWA 438.000 Flüchtlinge mit Hilfsleistungen.
Das UNRWA ermöglicht in Syrien über 50.500 Schülern in 104 Schulen eine Ausbildung und stellt in 22 Einrichtungen und mobilen Kliniken medizinische Versorgung bereit. Darüber hinaus werden den am stärksten gefährdeten Gruppen Bargeld- und Nahrungsmittelhilfe sowie 124 Einrichtungen zur Reparatur und 4 Einrichtungen zur Sanierung bereitgestellt.
Im „UNRWA-Dossier“ der Volkskonferenz der Palästinenser im Ausland wurde die internationale Gemeinschaft, insbesondere die Geberländer, dazu aufgerufen, rasch auf den Nothilfeaufruf der Hilfsorganisation zu reagieren, bevor sich die humanitäre Krise verschärft.