
Washington - Saba:
Ein Wissenschaftlerteam hat deutliche Hinweise darauf entdeckt, dass sich das Ozonloch über der Antarktis erholt. Dies gibt Anlass zur Hoffnung, dass es in den kommenden Jahrzehnten vollständig verschwinden wird.
Eine neue Studie hat zum ersten Mal gezeigt, dass der verringerte Einsatz ozonschädigender Stoffe der Hauptgrund für diese Verbesserung ist und nicht andere Klimafaktoren.
Vor etwa vier Jahrzehnten stellten Wissenschaftler eine ernsthafte Erosion der Ozonschicht fest, die das Leben auf der Erde vor schädlichen ultravioletten Strahlen schützt, die Hautkrebs und Katarakte verursachen und die Umwelt und Ökosysteme beeinträchtigen können. 1985 entdeckten sie ein „Loch“ in der Ozonschicht, das sich jährlich im südlichen Frühling zwischen September und Dezember über der Antarktis bildet.
Die Hauptursache dieses Phänomens wurde von Wissenschaftlern schnell identifiziert: Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), die in Kühl- und Klimaanlagen sowie in Aerosoltreibstoffen weit verbreitet sind. Wenn diese Verbindungen die Stratosphäre erreichen, zerstören sie unter bestimmten Bedingungen Ozonmoleküle.
Die Entdeckung führte zu dringenden internationalen Maßnahmen, darunter 1987 zur Unterzeichnung des Montrealer Protokolls, einem weltweiten Abkommen zur schrittweisen Abschaffung ozonschädigender Substanzen. Im Laufe der Jahre zeigten sich allmählich Anzeichen einer Besserung, aber die Wissenschaftler konnten nicht sicher sein, ob diese Erholung in erster Linie auf die Reduzierung der FCKW zurückzuführen war. Andere Klimaphänomene wie El Niño und der Polarwirbel spielten wahrscheinlich eine Rolle bei der Verkleinerung des Lochs.
In der neuen Studie verwendeten die Wissenschaftler fortschrittliche atmosphärische Simulationen und verglichen über viele Jahre aufgezeichnete Daten. Die Ergebnisse zeigten mit 95-prozentiger Sicherheit, dass der Rückgang ozonschädigender Stoffe der Hauptfaktor für die Erholung der Schicht ist.
„Es gibt schon seit langem Anzeichen dafür, dass sich das Ozonloch verbessert, aber dies ist das erste Mal, dass wir diese Erholung mit hoher statistischer Sicherheit bestätigen konnten“, sagte Dr. Susan Solomon, Forscherin am MIT und eine der Co-Autorinnen der Studie. „Die Ergebnisse beweisen, dass wir Umweltprobleme tatsächlich durch globale Zusammenarbeit lösen können.“
Wenn sich dieser Trend fortsetzt, könnten Wissenschaftler sagen voraus, dass es über dem Südpol bald ein Jahr ohne Ozonabbau geben könnte und dass das Loch bis 2035 sogar ganz verschwinden würde – ein beispielloser Erfolg für die Umwelt.
„Es wäre aufregend, ein Jahr ohne Ozonabbau in der Antarktis zu erleben, und noch aufregender wäre es, wenn einige von uns noch zu ihren Lebzeiten das Ozonloch vollständig verschwinden sehen könnten“, sagte Studien-Co-Autor Peidong Wang. „Das wäre eine außerordentliche menschliche Leistung.“